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DIY – Do it yourself

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Meinem Magen geht es zunehmend unwohl… Noch 4 Wochen bis zum Start. Und die Elektrik steht noch eher mehr am Anfang als am Ende. Das Funkgerät ist eingebaut, das Antennenkabel vom Mastfuß bis zum Gerät gezogen. Stecker nicht montiert.

Solar: Der Anschluss der Module von Achtern zum Solarladeregler ist gezogen. Solarladeregler und 12/24V Konverter in der Achterkajüte montiert. Dann hört es auch schon langsam auf. Ich zähle einmal besser auf, was noch zu tun ist:

  • Anschluss der beiden neuen LiFePo Batterien inkl. zusätzlicher Hauptschalter
  • Anschluss Batterie-Monitor
  • Endgültiger Anschluss der Solar-Module
  • Antennenkabel Durchgang Deck
  • Anschluss/Montage B&G Vulcan 7 (Befestigung und Strom noch unklar)
  • Unterwasserschiff VC Offshore streichen
  • Sprayhood Montage (ist noch beim Hersteller)
  • MMSI im Funkgerät programmieren (würde ich gerne vor dem Start machen)
  • Pinnenpilot (endgültige Montage und Test)
  • Halterungen für beiden festen Solarpanels und Kabel
  • Fockschiene (endgültige Montage)
  • Borddusche (Anschluss erneuern)
  • Markierungen für Ankerkette
  • Verschiedene Einkäufe noch offen (Pumpe für Kajak, Kochplatte, Essgeschirr….)

Vor allem verursacht mir eines zunehmend Magenkrämpfe: Die Angst, irgendetwas vergessen zu haben. Ich habe mir zwar inzwischen Listen gemacht (Mitnehmen Essen, Mitnehmen Allgemein, Boot, Karten/Revierführer, To do/done). Aber irgendwie steigt mit jedem Tag die Angst, auf einer der Listen etwas vergessen zu haben.

Führerschein und Fahrzeug: Vor etwa 10 Wochen habe ich einen neuen Führerschein beantragt. Ich habe noch den grün-grauen „Lappen“ (ja, ich weiß – hätte ich schon längst umtauschen lassen müssen). Dazwischen kam auch mal eine Rechnung. Aber bis heute kein neuer Führerschein. Deutschland…. ohne Worte.
Mietwagen: Auch wenn es scheint, dass über Sixt nun alles gut gebucht ist – immer noch etwas die Angst, dass das Fahrzeug keine 3,5 to ziehen kann.

Vemas: Den Antrag für die Überbreiten-Genehmigung habe ich vorbereitet. Meine Tochter (die sich da auskennt und auf dem Landratsamt im entsprechenden Bereich arbeitet) wirkt entspannt – wird schon klappen. Den endgültigen Antrag kann ich erst stellen, wenn ich die Fahrzeugidentifikationsnummer des Zugfahrzeugs habe. Daher habe ich den Mietwagen schon für den Dienstag vor der Abreise gebucht. Vor Ort können wir das Fahrzeug dann noch für die letzten Einkäufe gebrauchen.

Wird das mit dem Rückflug für meine Frau von Kalmar nach Zürich mit Umstieg in Stockholm klappen?

Dann eine weitere Überraschung: Im Segeln-Forum hatten mir einige Lubmin als Start empfohlen. O.k. Liegeplatz entsprechend gebucht. Mail geschrieben wegen Einwassern (Einkranen). Keine Antwort. Anruf. Lubmin hat keinen Kran (Nebenbemerkung: In meinem Beitrag im segeln-forum hatte ich geschrieben, dass ich von Süddeutschland komme. In meinem Profil steht, dass ich eine Dehler 28 habe). Die Woche davor wäre ein Autokran da. Arrrggghhh….

Antwort am Telefon: „Kröslin oder Greifswald haben eine Kran“. Mail an Marina Kröslin – keine Antwort. Es kostet Nerven…. Dann doch eine Antwort. Kranen am 26. Mai geht klar. Jetzt noch Hotelzimmer für die Nacht von Sonntag auf Montag buchen. Stellplatz für Trailer klären. Liegeplatz für die ersten zwei Nächte hätte ich ja jetzt in Lubmin gebucht. Unter den Umständen wäre Kröslin praktischer. Lubmin stornieren geht – aber gibt es noch einen Platz in Kröslin? Ja, gibt es. Platz für den Trailer ist ebenfalls geklärt. Mast stellen auch geklärt.

26. Mai 2025 – noch vier Wochen….

Ein Club-Kamerad aus dem Segelclub hebt meinen Mast mit dem Gabelstapler vom Boot. Zum Glück geht das in meinem Winterlager alles so relativ unkompliziert (und ohne exorbitante Kosten). Wir montieren zusammen die Halterung für die Ukw-Antenne – er hat eine entsprechende Nietzange und Monel-Nieten. Im Mast finden wir eine Sorgleine zum Durchziehen von Kabeln. Doch es fuchst mal wieder. Immer wieder bleibt das Antennenkabel an einer Stelle hängen. Zum Schluss ziehen wie alles raus, was in dem Kanal läuft, also Kabel vom Toplicht und Fockfall. Endlich bekommen wir alles durchgezogen. 2 1/2 Stunden für ein Kabel…

Ich laminiere dann noch die Holzplatte unter der Backskiste für den Pinnenpilot. Dann geht es an das Buglicht. Umbau auf LED. Auch dies wieder eine Herausforderung. Bohren durch Edelstahl Am Ende geschafft. Das neue Buglicht ist montiert. Fehlt noch die Kabelverbindung – aber das ist eine Kleinigkeit….

In einem letzten Beitrag hatte ich darüber geschrieben, wie ich die Stromversorgung auf der Dehler 28 speziell auch für meinen Törn auf der Ostsee umbauen möchte.

Im wesentlichen geht es darum, eine autarke Versorgung mit Hilfe von Solar und zusätzlichen LiFoPo4 Batterien herzustellen. Ich hatte bereits ein paar Vorbereitungen gemacht wie die Montage des Pinnenpilots, Austausch der Leuchtmittel (Achterlaterne, Dampferlicht) gegen LED, Demontage des Buglicht (wird ausgetauscht gegen LED) und anderes.

Die Vorbereitung

Eine erste Vorbereitung war Strom und Datenkabel für den Pinnenpilot zu verlegen. Der Anschluss bzw. die Position der Dose ist klar – nahe dem Ruder, neben der Motorsteuerung. Aus dem Dehler Forum erfuhr ich, wie hier die Kabel bzw. Stoppzug und Bowdenzug laufen – innen unterhalb des Tanks. Das ging noch recht einfach und gut. Hier kommt man in der Achterkajüte nahe der Bordbatterie raus.

Doch nun ging es an das NMEA2000 Kabel welches nach vorne zur Naviecke musste. Da gibt es zwar ein kleines Leerrohr (Durchmesser ca. 10mm) oben Aussenseite Rumpf, aber da war keine Chance mit dem Kabel geschweige dem Stecker durchzukommen. Überlegen und nachdenken wie einst Wickie…
Da ist noch ein Spalt. Erster Versuch mit Kabeleinzugshilfe – keine Chance. Zweiter Versuch von der Naviecke nach hinten mit Hilfe der Latte des Lazy-Bag. Geht auch nicht weil diese sich nach unten biegt. Dritter Gedanke: Die längste Segellatte – wenn ich die senkrecht führe, fällt sie nicht nach unten und… Yippieh. Hinten angekommen konnte ich das Datenkabel an der Segellatte befestigen und so zur Naviecke ziehen. Manchmal ist Phantasie gefragt.

Jetzt geht’s los

Heute sollte es mit Hilfe meines Club-Kameraden (Elektromeister) an den eigentlichen Umbau bzw. die Erweiterung gehen. Im letzten Post dazu hatte ich ja meinen Plan geteilt. Der Plan berücksichtigte nicht Plus/Minus.

Dann kam die Überraschung: Bei der Dehler 28 ist Minus über den (bzw. die beiden) Hauptschalter getrennt. Erwartet hätten ich/wir, dass Plus über den Hauptschalter getrennt ist. Das hat uns erst einmal irritiert und wir überlegten, wie wir mit den beiden zusätzlichen LiFePo Batterien damit umgehen. Zuletzt blieb eigentlich nur eine Lösung: Ohne jetzt alles komplett umzubauen (aufgrund der Zeit auch nicht möglich) blieb nur die Variante das genau so fortzufahren.

Grundsätzlich kein Problem. Jetzt spuckte mir/uns nur eine Sache in die Suppe. Ich hatte einen Victron BMV 712 Batteriemonitor gekauft. Dieser sollte die beiden LiFePo Batterien noch etwas besser überwachen.

Nun ist es so, dass dazu beide Minus-Kabel der Batterien an den Shunt angeschlossen werden müssen. Damit werden automatisch (da alle Plus-Leitungen auf eine oder mehrere Sammelschienen laufen) die beiden LiFePo Batterien parallel geschaltet. Eigentlich wollte ich die ja getrennt haben.

Der ursprüngliche Plan war: Tag 1 Batterie 1 über Solar laden und Batterie 2 zu verwenden. Tag 2 Batterie 2 laden und Batterie 1 verwenden. Also jeden Tag im Wechsel. Um jetzt nicht zu viele Schalter dafür einzubauen, wurde der Plan aufgegeben. Ich werde die beiden LiFePo Batterien zwangsläufig parallel schalten.
Wie sich das dann mit dem Solarladeregler ausgeht, muss ich unterwegs sehen. Aber auch dafür gibt es inzwischen einen Plan B.

Der neue Plan. Was vielleicht etwas verwirrt: Der Plan mischt Plus und Masse. Abgesichert sind jeweils die Plus-Leitungen. Die Schalter beziehen sich auf die Minus-/Masseleitung

Eine weitere Überraschung war ein Kabel vom Minus der Starter-Batterie zum Minus der 85 Ah Verbraucherbatterie (so genau hatte ich mir die Elektrik auf Miss Sophie noch nicht angesehen). Das bedeutet, dass schon in der Vergangenheit die Verbraucherbatterie über die Lichtmaschine mit geladen wurde. Bisher ging ich davon aus, dass die Lima nur die Starterbatterie lädt und die Verbraucherbatterie nur über Landstrom geladen wird.

Im Segeln-Forum meinten auch einige das meine Lima zu schwach dafür wäre. Offensichtlich doch nicht. Trotzdem werde ich den VSR einbauen. Ich hoffe nur, dass dieser mit Minus funktioniert…

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen….

Next Job: Antennenkabel…

In einem späteren Beitrag werde ich schreiben, wie ich mich auf diesen Törn vorbereite. Zu der Vorbereitung gehört der Einbau eines Funkgerätes. Dazu bedarf es eines Antennenkabels und natürlich einer Decksdurchführung. Hinter der Deckenleuchte laufen die Kabel für das Toplicht und das Dampferlicht.

Also Deckenleuchte abmontiert und versucht, hier ein Antennenkabel Richtung Naviecke durchzuführen. Wer hier Leerrohre erwartet – Fehlanzeige. Die Kabel wurden lose verlegt. Was sich Dehler hier gedacht hat, erschließt sich mir nicht. Nur weil ich Löcher für die neue Fockschiene gebohrt hatte, war es uns überhaupt möglich das Kabel letztendlich irgendwie durch zu würgen. Das mit der Innenschale ist ja eine tolle Sache. Aber wenn man so die Elektrik verlegt, dann hat man beim Nachrüsten oder der Restaurierung echt die Axxxkarte gezogen….

Der Leser glaubt nicht, was ich auf Dehler geflucht habe. 3 Stunden haben wir gebraucht, um ein Antennenkabel vom Mastfuß (innen) zur Naviecke zu führen. Was nur möglich war, aufgrund der Löcher die ich für die Fockschiene gebohrt hatte. Ohne diese Löcher wäre es unmöglich gewesen.

In meinen beiden Beiträgen zum geplanten Ostsee-Törn über mehr als 100 Tage hatte ich schon etwas über den notwendigen Umbau bzw. der Erweiterung meiner Stromversorgung auf der Miss Sophie geschrieben.

Mein Törn geht etwas über 100 Tage. Davon sind zwei Monate „Workation“. Workation bedeutet ich arbeite vom Boot aus. Meine berufliche Tätigkeit als SAP Berater lässt dies zu. Seit Corona gibt es kaum noch Präsenz-Termine. Die meisten Meetings werden über Teams gehalten. Um zu gewährleisten, dass ich vom Boot aus arbeiten kann, musste ich zwei Themen betrachten:

Internet

Aus der Erfahrung meiner bisherigen Reisen in die skandinavischen Länder (Dänemark, Norwegen, Färör Inseln) weiß ich, dass die Versorgung mit mobilem Internet in diesen Ländern wesentlich besser ist als in Deutschland. Aber mein Plan ist, so viel wie möglich in einsamen Buchten zu ankern. Wie dort die Internetverbindung ist – schwer zu sagen. Etwas wider Willen entschied ich mich dann für Starlink. Ja, Elon Musk ist ein Arxxx. Aber was er mit Starlink geschaffen hat, ist einmalig. Mit einer kleinen Schüssel Highspeed-Internet mobil fast weltweit. Kosten: Im Tarif „Reise unbegrenzt“ 70 Euro im Monat. Selbst mit einer günstigen Alternative wie Prepaid von Lidl würde ich wahrscheinlich auf 40 Euro mtl. kommen plus Hafengebühren da in der Ankerbucht kein ausreichender Empfang.

Stromversorgung

Bei meiner Planung unterschied ich zwischen Segeltag und Arbeitstag. Wobei ich in beiden Fällen von einer Ankernacht ausging. Schon als ich die Elektrik der First 235 komplett erneuerte, hatte ich mir einen Rechner in Excel aus einem Forum heruntergeladen. In diesem führte ich meine Stromverbraucher auf: Pinnenpilot, Ankerlicht, Positionsleuchten, Kühlbox, Funk, Laptop, Instrumente, Starlink, Licht im Boot, usw.

Ich holte mir dann Rat im Segeln-Forum. Da sind einige User unterwegs, die diesbezüglich Erfahrung und gute Ideen haben. Eine Überlegung war dabei, die Auf-/Umrüstung so zu planen, dass ich sie nach den zwei Jahren wieder reduzieren kann auf „Bodensee-Niveau“. Und das ohne fünf unnötige Löcher oder Kabel zu hinterlassen.

Oben ist der fertige Plan. Grau hinterlegt ist das, was bereits besteht. Der Plan sieht vor, dass die Stromversorgung für jeden Tag über einen der beiden 100 Ah LiFePo4 Akku erfolgt. Der andere LiFePo4 Akku wird dann mit Hilfe von ingesamt 3 Solarmodulen mit einer gesamten Leistung von 250 Watt geladen. Dazu der Wahl-Schalter, welche LiFoPo gerade über Solar geladen wird. D.h. jeden Morgen schalte ich um zwischen der zu ladenden Batterie und der zu verwendenden Batterie. Die bestehende 85 Ah Bleibatterie, die über Landstrom geladen wird, bleibt als „eiserne“ Reserve. Im Notfall habe ich diese um noch sicher einen Hafen ansteuern zu können. Im Hafen kann ich dann alle Batterien wieder laden. Die 85 Ah Bleibatterie über das vorhandene Ladegerät und die LiFePo Batterien über ein zusätzliches mobiles Ladegerät.

Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass der gewählte Solarladeregler von Victron (MPPT 75/15) nicht ganz der Gesamtleistung der Module entspricht (nominale PV Leistung 12 Volt = 220 Watt). Aber: Ein 100 W Modul wird Steuerbord, ein weiteres 100 W Backbord und ein 50 W Modul achtern angebracht. Schon aufgrund der Anordnung ist klar, dass niemals die 250 W Gesamtleistung erreicht werden können. Ich rechne eher mit 150 bis 200 Watt.

Ein VSR ermöglicht das Laden der 85 Ah Bleibatterie unter Motorfahrt (über die Lichtmaschine). Da ich nur einen 9 PS Volvo Penta und damit keine sonderlich starke Lichtmaschine habe, wird dieser nur manuell zugeschaltet, wenn ich entsprechende Drehzahl habe (Marschfahrt).

Solarmodule

Neben der Leistung der Solarmodule ist die Spannung nicht ganz unwichtig. Die Spannung des Moduls ergibt sich (vereinfacht) aus der Anzahl der Solarzellen auf dem Modul und der Art wie diese geschaltet sind (parallel oder in Reihe). Ich habe mich dann für Solarmodule von Offgridtech mit einer Spannung von 39 Volt entschieden. Die höhere Spannung erlaubt dünnere Kabel. Oder umgekehrt: Je niedriger die Spannung bei gleicher Stromstärke (A) umso höher muss der Kabelquerschnitt sein. Wobei die Stromstärke bei gleicher Leistung mit zunehmender Spannung sinkt.

Nach dem Törn – 2027

Nach dem Törn, 2027, fliegt die Blei-Batterie raus und wird ersetzt durch eine der LiFePo4 Batterien. Der VSR kann bleiben. Die beiden 100 W Solarmodule werden in mein Balkonkraftwerk integriert (Richtung Osten) und steigern damit meine Solarleistung, die bisher nach Süden ausgerichtet ist, am Morgen. Der Batteriemonitor überwacht dann die Starter- und die Versorgungsbatterie. Überflüssig sind dann der Wahlschalter (welche Batterie wird durch Solar geladen) wobei man hier das noch umbauen könnte zwischen Starter- und Versorgerbatterie. Ebenso überflüssig der Wahlschalter welche Versorgerbatterie ist aktiv. Das ist letztendlich das einzige, was am Ende wirklich überflüssig ist.

Aber vielleicht wird das Boot ja dann Richtung Ost- oder Nordsee verkauft. Dann könnte der Käufer die Stromversorgung ohne viel Aufwand wieder so aufbauen, wie ich sie für diesen Törn nütze.

Umsetzung

Viele denken „12 Volt – kein Problem“. Doch 12 Volt können bei entsprechender Stromstärke mindestens genauso gefährlich sein wie 230 Volt. Neben der körperlichen Verletzung ist vor allem der Kabelbrand eine Gefahr. Was die Auslegung von Kabelquerschnitten und Sicherungen und die eigentliche Installation betrifft, hatte ich das Glück, einen Elektromeister aus dem Segelclub zur Hand zu haben. Mit ihm bin ich die Planung mehrfach durchgegangen und zusammen haben wir festgelegt, wo welche Sicherung und wo welcher Kabelquerschnitt zu verwenden ist.

Die alte, wohl noch originale Anzeige für Geschwindigkeit und Tiefe war kaum mehr abzulesen. Da es hier auch keinen Ersatz gab hatte ich mich entschlossen, gleich nach dem Kauf der Dehler 28 das komplette System zu ersetzen. Die Entscheidung fiel dabei auf das B&G Triton 2 mit wireless Wind.

Die kabellose Übertragung mittels Bluetooth funktioniert ohne Probleme (Mast ca. 12 Meter). Auf der Steuerbordseite, neben dem Steckschot, befindet sich ein Lüftungsgitter. Dahinter kommt man an einen Hohlraum in dem zwei Leerrohre enden. In dem einen Leerrohr verliefen die Kabel der alten Anzeige. So war ich guter Dinge, dass ich das neue NMEA Kabel für die neue Anzeige mit Hilfe des alten Kabels gut zur Naviecke ziehen könnte. Tja, zu früh gefreut. Ich konnte machen was ich wollte, etwa auf halber Strecke ging es nicht mehr weiter. Und hier zeigte sich etwas problematisches an der Dehler 28: die Innenschale. Es gibt von der Innenseite auch praktisch keine Inspektionsöffnungen, um an die zwischen Innen- und Außenschale verlaufenden Kabel zu kommen. Das besagte Lehrrohr verläuft von oben, neben dem Steckschot, schräg nach unten Richtung Steuerbord Außenwand. Innen befindet sich hier der Toilettenraum. Es half nichts – ich musste die komplette Innenschale dieses Raums abschrauben. Da ich nicht auch noch den Wasser-/Abwasseranschluss des Waschbeckens demontieren wollte (da kommt man nämlich auch ganz schlecht hin) reichte mir das eben so, um mit dem Arm soweit hinter die Wand zu kommen, um das NMEA-Kabel packen.

Dabei stellte ich fest, dass das Lehrrohr hier nicht nur einen Bogen macht, sondern auch kurz danach endet. Das ist natürlich sehr schlecht gemacht.

Die zwei besagten Lehrrohre. Links davon Richtung Niedergang befindet sich das Lüftungsgitter. Hier habe ich einen Metallwinkel innen verklebt auf den ich den GPS-Empfänger geschraubt habe (deshalb die Schraubzwinge)

Das Kabel für den Geber (Logge, Tiefe) ging etwas besser zu verlegen. Allerdings mussten alle Durchgänge aufgebohrt werden da der NMEA-Stecker etwas größer ist als das alte Simrad-Kabel.

In dem Hohlraum hinter dem Lüftungsgitter konnte ich den Bluetooth-Empfänger und später noch einen GPS Empfänger von B&G verstecken.

Erst mit GPS Daten zeigt das Triton 2 alle Daten an wie TWS, TWA und TWD

Wohin das zweite Lehrrohr dort führt, habe ich noch nicht herausgefunden. Es geht Richtung Motorraum und führt ein rotes Kabel ca. 1,5qm welches nirgends angeschlossen ist. Mal sehen ob ich das noch herausfinde.

Der erste Segelsommer 2022 mit unserer Dehler 28s hatte eines gezeigt: Im Sommer wurde das Deck extrem heiß. Es war zeitweise nicht möglich barfuß darauf zu gehen.

Die Dehler 28 wurde ursprünglich mit einem Decksbelag aus TBS ausgeliefert. Der damals in den 90er Jahren verwendete TBS Belag verfärbte sich im Laufe der Jahre sehr unschön. Einige, wie auch der Vorbesitzer unserer Dehler 28, haben den Belag dann mit einer Antirutschfarbe überstrichen. Bei uns blätterte die Farbe stellenweise ab und war überall von Rissen durchzogen. Ein Versuch, den Belag neu zu überstreichen, ergab kein zufriedenstellendes Ergebnis.

An der Interboot Friedrichshafen haben wir uns dann über verschiedene Alternativen informiert und uns schließlich für Flexiteek entschieden. Es gibt verschiedene Anbieter, die die Schablone für die Dehler 28 bereits haben und dies so zum Festpreis anbieten können. Wir haben uns dann für einen Anbieter hier am Bodensee entschieden – auch weil er das günstigste Angebot gemacht hatte.

Um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, entfernten wir den alten TBS Belag selbst und wollte auch das neue Flexiteek selbst aufkleben.

Das Entfernen des alten TBS Belags war eine sehr mühsame und anstrengende Arbeit. Den einzigen Tipp, den man geben kann, ist den TBS Belag mit einem Cuttermesser in etwa 5 cm breite Streifen zu schneiden und diese dann abzuziehen. Darunter kommt dann jedoch ein dünner Filz der sich leider nicht mit löst. Ich habe verschiedene Werkzeuge probiert. Zuletzt bewährte sich noch am besten eine Drahttopfbürste auf dem Akkuschrauber. Hier muss man natürlich vorsichtig agieren, um keine tiefen Riefen in das Gelcoat zu schleifen.

Nach einigen Wochenenden war das Boot soweit für den neuen Belag vorbereitet.

Da sich unser Lieferant beim ersten Angebot etwas zu seinen Ungunsten verrechnet hatte und etwas korrigieren musste, hatte er angeboten beim Aufkleben des Belags zu helfen und seine Gewichte zur Verfügung zu stellen.

Eigentlich klebte er dann fast alleine den neuen Belag auf. Was wir dann noch machen mussten, war die Abschlussfuge rings um den Belag. Der neue Belag hübschte das Boot nicht nur enorm auf, er bewährte sich auch gleich im Sommer – barfuß auf dem Deck war nun möglich.

Im Zuge dessen kürzten wir achtern die schräge Platte etwa um die Hälfte und bauten noch eine Stufe ein. So ist die Badeleiter wesentlich leichter zu erreichen.

Arbeitsstunden: ca. 60 h / Kosten: ca. 2.400 Euro